Was ist FHIR?
Der Standard „FHIR“® (Fast Healthcare Interoperability Resources, ausgesprochen wie englisch fire) wurde von Health Level Seven International (HL7) ins Leben gerufen. Der Standard unterstützt den Datenaustausch zwischen Softwaresystemen im Gesundheitswesen. Er vereinigt die Vorteile der etablierten HL7-Standard-Produktlinien Version 2, Version 3 und CDA mit jenen aktueller Web-Standards und legt einen starken Fokus auf eine einfache Implementierbarkeit.
Der Bedarf, medizinische Informationen elektronisch zu übermitteln, besteht seit den ersten mainframe-basierten elektronischen Patientenakten der 1960er Jahre. HL7 Version 2 entstand in den 1970ern und zielte auf den einrichtungs-internen Datenverkehr eines Krankenhauses. Der Druck, Daten auch einrichtungs- und sektorübergreifend kommunizieren zu können, sowie mobile und cloud-basierte Anwendungen zu unterstützen, wächst ebenso wie jener, Interoperabilität innerhalb von Tagen und Wochen statt Monaten und Jahren herstellen zu können.
Die treibenden Faktoren von FHIR sind:
- Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen
Der Patient fordert zunehmend die Kontrolle über seine medizinischen Daten. Die Nachfrage, Patientendaten über Einrichtungs- Fachrichtungs- und Landesgrenzen hinweg zu kommunizieren, steigt. - Online statt offline
Der Trend von Desktop zu Tablet, Software zu App, Patienten- zu Gesundheitsakte und Server zu Cloud hält seit Jahren an. FHIR ist agil, unterstützt mobile Architekturen und verbindet Patienten ortsunabhängig mit ihren Daten. - Mehr Transparenz
Elektronische Patientenakten verhalten sich wie Datengräber. Die Informationen, einmal archiviert, lassen sich von anderen Systemen kaum wieder abrufen, insbesondere nicht in kompatiblen Formaten. FHIR verhält sich wie eine offene Schnittstelle um die Daten aus diesen Gräbern zu heben. Unterschiedliche Facetten einer Patientenakte werden in unterschiedlichen Systemen gespeichert. Moderne Werkzeuge erlauben es, diese verteilten Daten für den Anwender transparent zu aggregieren und weiterzuverarbeiten. - Mehr Analysen
Analysen benötigen transparenten Zugriff auf die Daten, doch müssen diese auch in analysierbaren Formaten vorliegen. FHIR verwendet Strukturen, die Auswertungen in die Breite sowie in die Tiefe optimal unterstützen. Beim Einsatz von FHIR erübrigt sich die Notwendigkeit, beispielsweise CDA-Dokumente in atomare Konzepte zu zerlegen, um diese analysieren zu können.
Quelle: https://hl7.de/themen/hl7-fhir-mobile-kommunikation-und-mehr/warum-fhir/